Um 7:00 Uhr wurde es warm im Zelt, und ich habe schön auf "meinem" Betonplattentisch gefrühstückt. Es gibt doch durchaus
unterschiedliche Campingausstattungen. Das ältere holländische Paar neben mir hat ein relativ großes Igluzelt mit
Eingangsbereich - und ich glaube, die haben sogar geschickte Klappmöbel dabei. Auf Fahrrädern! Eine Nacht vorher hingegen -
auf dem feuchten Mückenplatz am Bodensee - campierten neben mir zwei Mädels ohne Zelt. Schön, wenn jeder für sich seinen
Weg findet.
Die Route 2 war irgendwo mal wieder weg, aber ein "Seeradweg Schaffhausen" tat es mindestens genauso gut. In Schaffhausen
führte der Weg zwei Schotterhügel hoch, die ich wahrscheinlich nur wegen meines Gepäck-Gewichts überhaupt hoch gekommen
bin. Klingt komisch, ist aber so. Ob oder wie man von deutscher Seite an den Rheinfall herangekommen wäre, weiß ich nicht,
aber von hier bekam man ihn nur zu sehen, wenn man im Schloss Laufen für 1,- SFR Eintritt durch den Andenkenshop geht. Nach
unten ans Wasser ging ich nicht, man sah auch von oben gut, und ich hatte ja noch sportliche Betätigung vor mir.
Es wechselten sich doch noch ein paar Steigungen, Schotterstrecken und Gegenwind ab. Dunkle Regenwolken Richtung Schwarzwald,
die kamen aber nicht her. Tja - und dann verlor ich mal wieder die Veloroute. Eigentlich verpasste ich "nur" die Trennung eines
Radwegs von der Autostraße, aber genau dort war hinter einem Busch eine Velorouten-Mehrfachverzweigung. Auf diese Weise
besichtigte ich 2x Glattfelden, ein relativ langes Dorf mit nennenswertem Höhenprofil. 7 km zusätzlich - so kommt man natürlich
auch auf Etappenlängen. Schließlich erreichte ich Zurzach und fand nach einem Abstecher in den Ortskern, wo das Zeltplatzschild
mich wieder ein Stück zurück schickte, den Zeltplatz neben dem Regionalbadi (oder so). Auf Schwimmen hatte ich aber keine Lust,
ich war wieder geregelt kaputt.
Nach dem Duschen saß ich auf der übermarkisten Kiosk-Terrasse und "genoss" die Dauercamper-Idylle barbusiger älterer Herren
mit Zigarre. Der Zeltplatz hatte zwar nur eine ganz kleine Zeltwiese, aber - hey! - dort in der Nähe gab es überdachte
Picknicktische. Geht doch...! Das war auch gut so - es gab noch kräftigen Regen, während ich kochte: Ein Fertiggericht
Elchfleisch-Gourmettopf von Globetrotter und als Nachtisch Apfel-Weißwein-Kompott aus frischen Bodensee-Äpfeln aus einem
Garagenverkauf mit Selbstbedienung. |