7. Tag
        Sa., 19.8.2006        18,5 km

Heute war Aufenthaltstag in Täsch und Zermatt. Wir sind die gut 5 km lange stramme Steigung nach Zermatt hochgeradelt, und zwar mit leichtem Gepäck (Lenkertasche für Foto und Wertsachen, eine kleine Seitentasche für Verpflegung und Regenhose). Seltsames Wetter war heute - eigentlich heiter bis wolkig, nur am Matterhorn-Massiv (die Richtung war gut zu erkennen anhand einer dreieckigen Felsspitze, die auf Postkartenansichten immer im Vordergrund ist) hing eine düstere Wolkenwand, von der ab und zu ein paar Regenfetzen ins Tal schwappten. Deshalb gab es auch keine Bergsicht, und so lohnte sich auch keine Bergbahnfahrt.

In Zermatt waren vor allem die multinationalen Touristenströme sehenswert, die sich durch die zentrale Einkaufstraße zwischen Andenken-, Victorinox- und Rolex(!)-Läden hindurchschoben. Autos gibt es in Zermatt keine, aber massenhaft Elektrokarren. Ein französisches Radfahrerpärchen vom letzten Zeltplatz trafen wir hier wieder. Er war von Zermatt und den Leuten hier unglaublich genervt und wollte nur noch weg. Wir bestaunten etwas den Trubel weiter - und die Aussicht auf die Wolkenwand, bevor wir ca. 2 km einen recht steilen Wanderweg hochradelten. Die Mittagspause mit Blick übers Tal und einen Teil des Ortes war trotz fehlender Bergsicht schön, und zurück im Ort gingen wir einen Kaffee trinken.

Auf der schnellen Rückfahrt nach Täsch sah ich, weil ich als erster fuhr, ganz nah an der Straße ein dickes Murmeltier, das vor uns wegrannte. Dann entdeckten wir weiter oben am Hang zwei. Die und wir beäugten uns gegenseitig eine Weile, die Fotos davon sind aber eher Suchbilder... In Täsch war Einkaufen angesagt, u.a. Zutaten für Zwiebel-Sahne-Thun-Reis. Nach einem Kaffee und Teilchen am Zelt ging ich mich und ein paar Kleidungsstücke waschen und hoffte, dass die nicht wieder volltröpfeln würden. Das hat natürlich nicht geklappt, rein- und rausräumen war bei dem wechselhaften Wetter angesagt. Peter hatte eine zusätzliche Zeltplane dabei, die wir als niedriges Vorzelt zwischen unsere Zelte spannen konnten, um darunter zwar etwas geduckt, aber zumindest wettertechnisch entspannt Abendessen zu kochen. Peter hat eine kleine Flasche Wein spendiert, und mit lecker Essen im Bauch saßen wir gemütlich bis in die Dunkelheit.