Mal wieder ein Reisetagebuch. Und das
erste Radtour-Reisetagebuch, das nicht über den Wolken beginnt, sondern
im Zug. Im CNL - City Night Liner der SBB, Richtung Basel. Die Federung
des Zuges entspricht wie seine Optik alten D-Zug- oder meinetwegen IC-Abteilwagen,
was das Schreiben erschwert. Das Personal spricht Schwizerdütsch,
und den Schaffner, der in Hamburg am Bahnsteig erklärte, der Zug hätte
kein Fahrradabteil erhalten und die Räder müssten in normale
Abteils in dem entsprechenden Wagen, habe ich nur mit Dolmetsch-Hilfe eines
Schweizers verstanden, der ebenfalls mit seinem "Velo" einstieg.
Rückblick... Ich habe mich schon
relativ lange mit dieser Reise beschäftigt. Die Ausrüstung wurde
komplettiert - insbesondere ein Ein-Personen-Zelt haben wir angeschafft.
Die Profi-Zeltunterlage kam erst 3 oder 4 Tage vor Abreise per Post an.
Auch die Klick-Schuhe und -Pedale sind noch ganz neu. Karten wurden gescannt
für Einzelblätter, die in die Kartentasche an der Lenkertasche
passen.
Nachdem Fahrrad und Gepäck verstaut waren, bin ich in meiner Koje
verschwunden, d.h. auf der mittleren Ebene eines 6-Personen-Liegeabteils.
Ab Osnabrück waren darin auch alle Plätze belegt, was ich aber
nur noch im Halbschlaf registrierte. Dafür, dass der Zug schon um
20:24 Uhr laut Plan in HH abfuhr, kam ich sowieso recht schnell in den
Schlaf. Von einer langen Wartezeit vor Bremen bekam ich schon gar nichts
mehr bewusst mit. Meine Anreise von Wismar nach HH war auch schon abenteuerlich
und anstrengend gewesen - im gnadenlos überfüllten Regionalzug
stehend, das bepackte Fahrrad balancierend, zwischen zeitweise 11 Fahrrädern
in dem einen Fahrradabteil einschließlich Eingangsbereich. Die 12
Minuten Verspätung des Regionalzugs hatte ich glücklicherweise
satt einkalkuliert. Muss man auch... |